World Press Photos – Die wichtigsten Informationen auf einen Blick

Hier kommen Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen.

Foto: Frank van Beek

Die Ausstellung „World Press Photo“ informiert ihre Besucher jedes Jahr über den Zustand der Welt. Hier kommen Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen dazu.

Woher stammt die Idee?
Aus den Niederlanden. 1954 riefen niederländische Pressefotografen einen Wettbewerb ins Leben, um ihre Arbeit mit der der Kollegen in anderen Ländern zu vergleichen. 42 Fotografen aus elf Ländern waren bei der Premiere dabei. Sie reichten 310 Bilder ein. Zum Sieger wurde Mogens von Haven aus Dänemark erklärt. Seitdem veranstaltet die gemeinnützige World Press Photo Foundation mit Sitz in Amsterdam den Wettbewerb in jedem Jahr.

Wer darf beim Wettbewerb mitmachen?
Die Teilnahme ist ausschließlich professionell tätigen Pressefotografen vorbehalten. Entweder reichen sie ihre Bilder selbst ein, oder Agenturen, Auftraggeber, Freunde oder Verwandte übernehmen das.

Was gibt es zu gewinnen?
Wer den Titel „Pressefoto des Jahres“ davonträgt, bekommt 10.000 Dollar als Anerkennung überwiesen. Die Jury legt großen Wert darauf, dass das Siegerbild „nicht nur die fotojournalistische Verkörperung des Jahres darstellt, sondern auch ein Thema, eine Situation oder ein Ereignis von hoher journalistischer Bedeutung zeigt und dies in einer Weise, die ein außergewöhnliches Maß an visuellem Wahrnehmungsvermögen und Kreativität beweist“.

Warum ist der Wettbewerb wichtig?
Der Wettbewerb ist der einzige, an dem Pressefotografen aus aller Welt teilnehmen. Es gibt keine inhaltlichen Beschränkungen. Deshalb gilt die Wahl zum „Pressefoto des Jahres“ als weltweit wichtigste Auszeichnung unter Fotografen.

Werden die Fotos in irgendeiner Weise überprüft?
Manipulierte Bilder haben keine Chance. Nachdem im Jahr 2015 etwa ein Fünftel der eingereichten Aufnahmen wegen nachträglicher Bearbeitung disqualifiziert werden musste, werden alle Siegerbilder vor der Bekanntgabe genauestens fotoforensisch untersucht.

Wer bestimmt über die Sieger?
Die World Press Photo Foundation stellt in jedem Jahr aufs Neue eine Jury aus international anerkannten Experten zusammen. Alle Bilder werden so lange gesichtet, bis nur noch die besten im Rennen sind. Das Verfahren dauert mehrere Wochen.

Womit befasst sich die World Press Photo Foundation sonst noch?
Die Hauptaufgabe liegt in der Unterstützung der Arbeit professioneller Pressefotografen. Dazu zählen auch Förderprojekte in Regionen, in denen Pressefotografen eher selten vertreten sind. So werden etwa in Entwicklungsländern mehrmals im Jahr Seminare für Fotografen, Fotoagenturen und Bildredakteure veranstaltet. Großer Beliebtheit erfreuen sich etwa die 6×6-Global-Talent-Programme.

Was verbirgt sich hinter „Digital Storytelling“?
Digitale Technologien haben die Art und Weise stark verändert, wie Geschichten produziert und konsumiert werden. Im World Press Photo Digital Storytelling Contest werden deshalb Produktionen ausgezeichnet, die besonders gut die neuen Möglichkeiten des visuellen Journalismus nutzen.

Wo ist die Ausstellung der Bilder zu sehen?
Inzwischen in mehr als 100 Städten in fast 50 Ländern. In Deutschland wird sie unter anderem in Hamburg, Dortmund und Oldenburg gezeigt.

Warum werden die Fotos in Balingen ausgestellt?
Weil die Volkshochschule damit ihrem Bildungsauftrag nachkommt. Die Fotografie ist das vielleicht wichtigste Medium unserer Zeit. Gerade in den Tagen, in denen viel zu oft von „Fake News“ die Rede ist, ist es wichtig, die Arbeit von Pressefotografen zu würdigen. Sie führen uns – zum Teil inklusive Gefahr für Leib und Leben – in die entlegensten Ecken der Welt und zeigen uns, wie es dort zugeht.

Recherche: Hannes Feeken

Dieser Beitrag stammt von:

Claus Spitzer-Ewersmann

Claus Spitzer-Ewersmann ist einer von zwei Gründern und Geschäftsführern der Agentur Mediavanti. Sein Credo: Gutes bewahren und dabei Neues entwickeln. Und nie den Lösungen nach Schema F vertrauen.

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